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Tragbare Tradition: Die schönsten Trachten und ihre Bedeutung

Tipps

Vorarlberg ist einzigartig. Nicht nur in Hinsicht auf seine unvergleichliche Landschaft und Kulinarik, sondern auch was seine Kulturvielfalt und Trachten betrifft, hat das „Ländle“ einiges zu bieten. Da steht das Montafon dem Rest des Landes um Nichts nach. Die historische Montafoner Tracht ist untrennbar mit der Geschichte der Region verbunden. Trachtenvereine, Kunsthandwerker und private Trachtenliebhaber halten die Tradition am Leben und sorgen dafür, dass die Tracht im Montafon weiterhin getragen wird.


Stoff für Generationen


Bereits im 18. Jahrhundert sind die Grundzüge der Montafoner Festtagstracht entstanden. Das kostbare Gewand aus schwarzem Wollstoff, wird im ganzen Montafon getragen. Hingucker sind dabei die aufwändigen Stickereien, die in filigraner Handarbeit gemacht werden. Aus Seidengarn und Goldfäden werden heimische Blüten und Blumen auf die Schürzenbänder, das Brusttuch sowie die Ärmel und den Kragen der Jacke gestickt. Eine Arbeit, für die selbst geübte Stickerinnen etwa 500 Stunden brauchen.


Über dem eigentlichen Trachtenkleid, der „Juppa“, wird eine farbige Seidenschürze getragen. Als Oberbekleidung dient der „Glögglitschopa“. Diese Jacke hat ihren Namen von der rot oder grün gefütterten, glockenförmigen Falte am unteren Rücken. Viele Trachtenträgerinnen verzichten beim Tanzen jedoch auf diese Jacke und tragen stattdessen die leichtere Variante der Montafoner Tracht mit einer weißen Bluse. Der enorme Aufwand bei der Herstellung macht deutlich, dass eine Tracht kein alltägliches Kleidungsstück ist. Sie wird das ganze Leben hinweg immer zu besonderen Anlässen getragen und nicht selten an die nächste oder übernächste Generation weitergegeben.


Gut behütet


„Schäppel“, „Mäßli“, „Sanderhut“ und „Pelzkappa“ – das trägt Frau zur Tracht auf dem Kopf. Den Schäppel, eine Kopfbedeckung in der Form eines Krönchens, das mit bunten Glassteinen, Perlen und Seidenblumen verziert ist und mit Bändern auf den Kopf gebunden wird, tragen nur unverheiratete Mädchen: Sie werden „Schäppelmaigana“, also Schäppel-Mädchen genannt. Verheiratete Frauen haben mehr Auswahl bei der Kopfbedeckung: Die aus Otterpelz gefertigte „Pelzkappa“ oder der „Sanderhut“ mit seiner goldenen Borte, sind die Optionen. Auch das 2012 wieder rekonstruierte „Mäßli“, ein aus Schafswolle gefilzter Hut in Form eines Getreidemaßes, kann zur historischen Festtagstracht getragen werden.


Die männliche Note


Die Montafoner Herren zeigen sich dagegen geradezu zurückhaltend. Die 1908, nach alten Mustern rekonstruierte Männertracht, besteht aus einer schwarzen Kniebundhose aus Loden, einem weißen Baumwollhemd, einer schwarzen Schleife um den Hals sowie einer roten Lodenweste und einem dunkelblauen Sakko. Auf dem Kopf trägt der Montafoner einen Zylinder.

 

Fotorechte: Landestrachtenverband Vorarlberg